Die CDU-Fraktion im Göppinger Gemeinderat hat die Seilbahn vom Göppinger Bahnhof zur Klinik ins Spiel gebracht – nun will der Informationsabend des Verkehrsclubs Deutschland am 13. Februar für Klarheit sorgen: Was können Seilbahnen im Alltag als öffentliches Verkehrsmittel leisten? Wie hoch sind die Kosten, was ist der genaue Nutzen? Welche Technik kommt zum Einsatz und wo könnte die Seilbahn mit ihren Gondeln verlaufen?
Referenten des Abends sind Wolfram Auer vom österreichischen Seilbahnspezialisten Doppelmayr und Dr. Eike-Christian Kersten, Mitglied im VCD-Landesvorstand und im VCD-Kreisverband Heidenheim. Dr. Kersten berichtet von den Entwicklungen bei der Heidenheimer Schlossberg-Seilbahn, die momentan auf ihre Machbarkeit und verschiedene Streckenverläufe überprüft wird. An der Brenz hält die Diskussion bereits seit mehreren Jahren an, die Seilbahn gilt als mögliche Lösung zur Verkehrsentlastung. Von der Entwicklung in Heidenheim können aufgrund einiger Parallelen auch Rückschlüsse für Göppingen abgeleitet werden.
Wolfram Auer, beim Weltmarktführer Doppelmayr für Verkauf und Projektierung zuständig, bewertet beim Informationsabend konkrete Vorschläge für die Seilbahn vom Göppinger Bahnhof zur Klinik am Eichert. Außerdem möchte er den generellen Nutzen von Seilbahnen im städtischen Raum verdeutlichen. Doppelmayr hat als Ergänzung zum bestehenden Öffentlichen Nahverkehr bereits Seilbahnen mit unterschiedlichen Gondel-Größen errichtet, so auch das mit 30 km weltweit größte Netz in der bolivianischen Hauptstadt La Paz.
Doppelmayr sieht in der eigenen Technik Vorteile bei Kosten, Bauzeit und Komfort, die Nachhaltigkeit soll durch den Elektroantrieb gesichert werden. Das große Interesse für Göppingen begründet Wolfram Auer mit den günstigen Voraussetzungen in der Hohenstaufenstadt. Bei der Eichert-Seilbahn wären stark frequentierte Endpunkte über die direkte Luftlinie verbunden, der vollelektrische und autonome Betrieb wäre ebenso möglich wie der barrierefreie Gondel-Zugang für Rollstuhlfahrende, Personen mit Rollator, Kinderwagen und Fahrräder. Bei der Bauzeit veranschlagt Auer wegen der vorhandenen Freiflächen lediglich ein bis zwei Jahre.
Der Göppinger VCD versichert, dass er bei der Veranstaltung viel Zeit für Fragen, Vorschläge und Diskussionen einräumen wird, Ziel sei der intensive Austausch von Fachleuten, Bevölkerung und den politisch Verantwortlichen. Die Entscheidungsfindung pro oder contra Seilbahn soll kritisch, aber auch sachorientiert begleitet werden.
Die Seilbahn wird als städtisches Projekt gehandelt, nach Initiative der CDU-Fraktion hat der Gemeinderat Haushaltsmittel für eine Machbarkeitsstudie zurückgestellt. Göppingens Oberbürgermeister Alex Maier hat sein Kommen bereits zugesagt, die Kreisverwaltung, welche die Idee einer Seilbahn vom Bahnhof zum Eichert nach eigenen Angaben unterstützt, wird durch Kreisverkehrsplaner Jörg-Michael Wienecke vertreten.
Die Veranstaltung ist barrierefrei. Platzreservierung für Menschen mit Behinderung sowie Seniorinnen und Senioren: goeppingen@vcd.org oder 07172 913956 (VCD-Kreissprecherin Christa Mai).
ÖPNV: Göppingen Bahnhof und ZOB: 15 Minuten Fußweg/BUS 904, 905, 931, 934 Feuerwache/BUS 901 Kantstraße/BUS 901, 903, 933 Wilhelmshilfe.